Die Harmonie zwischen Pferd und Reiter durch gezielte Pilates-Basisübungen zu verbessern, das ist das Ziel des von der amerikanischen Dressurreiterin Betsy Steiner entwickelten Systems Equilates.

Durch gezieltes Pilatestraining und einen speziell auf die Bedürfnisse von Reiter/innen ausgerichteten Übungsplan lassen sich muskuläre Dysbalancen bei Reiter/innen nach und nach beheben.

Ein vertrautes, ausgeglichenes und perfekt ausgerichtetes Zusammenspiel zwischen Pferd und Reiter ist daher unerlässlich.

Das sensible Einwirken des Reiters durch Gewichts-Schenkel, und Zügelhilfen kann das gut geschulte Pferd ausgeglichen, effizient und entspannt “unter dem Sattel” arbeiten.

Ein wesentliches Ziel beim Pilatestraining für Reiter/innen ist daher die Steigerung der Bewusstseinsförderung in den Muskelfunktionen.

Dadurch wird die elastische und geschmeidige Bewegung und somit Einwirkung des Reiters gewährleistet. Im Pilatestraining werden insbesondere die Muskelgruppen der Körpermitte gekräftigt und stabilisiert, so das sich der Rest des Körpers unabhängig davon bewegen kann ohne allzu viel kompensieren zu müssen.

Die ausgewählten Pilatesübungen verbessern die Körperhaltung, den Reitersitz und die Atmung, verstärken das Körperbewusstsein und verbessern die Balance und die Koordination.

Um den Schwung  des Pferdes entspannt anzunehmen, muss die Körpermitte (Powerhouse) des Reiters stabil und gleichzeitig elastisch sein. Der Reiter muss in der Lage sein, den eigenen Schwerpunkt während aller Bewegungen mit dem des Pferdes in Übereinstimmung zu halten. Dies ist eine große Herausforderung, da sich der Schwerpunkt beim reiten ständig verändert (Dynamisches Gleichgewicht).

Wenn ein Reiter nicht im Gleichgewicht sitzen kann und somit bei den Bewegungen des Pferdes nicht mitschwingt, stört das Pferd in den eigenen Bewegungen.

Schultergürtel:   Ein Reiter muss mit dem Schultergürtel (Arme & Hände) sogenannte Paraden geben, sprich, auf das Gebiss ( Trense) des Pferdes einwirken um dem Pferd dadurch neue Signale zu geben. Die stete, elastische und entspannte Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemaul.

Ein Reiter muss gelassen und angemessen auf etwaige Reaktionen des Pferdes reagieren können, ohne dadurch seine Zentrierung (seine Mitte) zu verlieren, so das weder der Reitersitz, sprich die Verbindung zwischen Reiter und Pferd,  noch die Bewegung im Schultergürtel gestört wird.

Der Reitersitz profitiert ebenfalls sehr durch entsprechend ausgewählte Pilatesübungen die das Becken stabilisieren und gleichzeitig insbesondere den Iliopsoas kräftigen. Auch hier ist das präzise und gleichzeitig entspannte Zusammenspiel zwischen Pferd und Reiter wesentlich. Ein leichtes Verlagern des Gewichtes beim Reiter, bringt das Pferd dazu, entsprechend zu reagieren.

Auch die Schenkelhilfen nimmt ein Pferd wahr und reagiert in dem es diese entsprechend umsetzt.  Oftmals ist es ein ganzheitliches Zusammenspiel aller Muskeln des Reiters, die gleichzeitig als “Hilfe” eingesetzt werden, um das Pferd entsprechend zum reagieren anzuleiten. Das perfekte Zusammenspiel zwischen Reiter und Pferd erfordert höchste Aufmerksamkeit und Bewusstsein. Es gleicht einem Sinfonieorchester, wo alle Instrumente perfekt aufeinander abgestimmt sind, damit es zu einem wunderschönen Klangerlebnis kommt. Gleichfalls kann ein entspannter und achtsamer Reiter die Reaktionen des Pferdes (z.B. das Austreten oder den Kopf zu werfen) erahnen und durch einen guten Sitz ausgleichen und positiv beeinflussen.

Eine einwandfreie Haltung des unteren Körperbereiches beinhaltet eine elastische, weiche Krümmung der Lendenwirbelsäule, wodurch ein neutrales Becken gewährleistet wird. Bei einem Hohlkreuz beispielsweise kann die LWS nicht mitschwingen, wodurch der Sitz “steif” wird, die Gesäßknochen / Sitzbeinhöcker und die Muskulatur sind nicht “am Pferd”. Folglich sind richtige Gewichtshilfen des Reiters nicht möglich.

In der Aufwärmphase werden Muskeln, Sehnen und Bänder des Pferdes gelockert, so das auch der Rücken des Pferdes zum Schwingen gebracht wird. Schwung und Elastizität sind wichtige Voraussetzungen für Takt und Losgelassenheit des Pferdes. Aus der Gelöstheit entwickelt sich die Anlehnung der dadurch den Schwung des Pferdes verbessert. Ein schwungvolles Pferd lässt sich gerade richten um dann in die Versammlung zu gehen. All dies ist eine hochkomplexe Ausbildung.

Das speziell auf die Bedürfnisse der Reiter basierend ausgewählte Pilatesübungen, die jeweils für bestimmten Ausbildungbereiche der Reiterausbildung abzielen sehen wir folgt aus: Versammlung; Geraderichten; Schwung; Anlehnung; Losgelassenheit; Takt.

Grundsätzlich lässt sich sagen, das jede Pilatesübung für jeden Ausbildungsstand geeignet ist.

Equilates, also das Pilatestraining für Reiter ist eine besondere Herausforderung, da ich auf die individuellen Bedürfnisse des Reiters eingehe. Im Laufe einer “Reiterkarriere” haben sich oft über Jahre Fehlhaltunge und somit muskuläre Dysbalancen manifestiert, Ein Ziel im Equilates ist der Ausgleich dieser Fehlhaltungen.

Wunderbar lässt sich das Training am Pilatesreformer oder Trapezetable durchführen.

Alternativ setze ich gerne Kleingeräte in meinem Pilatestraining ein, wie z.B. Redondobälle, Pilates Circle, Pilatesrolle etc.

Im Pilatestraining wir der Reiter sich zunächst erst einmal auf das Powerhouse/ die Körpermitte konzentrieren, um dann von dort aus aufbauend die axiale Länge, elastische Muskulatur un eine ausgewogene Muskulatur aufzubauen.
Folgende Übungen sind dafür besonders geeignet:

Warm-up: 5-8 Min.

Roll Down/ Vierfüßler

Bauchlage: Dart/

Seitlage: Abduktion 1/2; Oyster/

Rückenlage: Low Abs 1;2;3,/ Thigh Circles; Shoulder Drops; Hundrtes 1/2/3; Single Leg Stretch; Rolling like a Ball; Bridging/ Shoulder Bridge;

Sitz: Curl Down; Teaser; Spine Twist;

Stehen: ( gerne auf Airex-Pad) Stabilisatoren werden noch intensiver trainiertz. Roll-Up; Single Leg Balance/ Leg Circles/ Knee Lift/ Hundrets im Stehen/ Spine Twist